Diese Wanderung ist auf jeden Fall ein Tipp für die kühlere Jahreszeit. An heißen Sommertagen wird man es zu schätzen wissen, dass ein längerer Teil der Wegstrecke durch den Tiergarten führt. In anderen Teilen sorgen allerdings nur selten Grünflächen für Erfrischung.

Die Tour beginnt im auf die mittelalterliche Stadtgründung zurückgehenden östlichen Stadtzentrum und endet in dem erst viel später entstandenen Zentrum des westlichen Teiles der Stadt.

Die Route

  1.  Areal vor dem Fernsehturm, Evangelische Pfarrkirche „Sankt Marien“, Fernsehturm, Neptunbrunnen, Berliner (Rotes) Rathaus, Berliner Dom
  2. Heilig-Geist-Kapelle in der Spandauer Straße 1/2 aus dem Jahre 1655; sie war die erste Garnisonskirche Berlins, der rechteckige Backsteinbau gehört heute zur Humboldt-Universität
  3. Am Festungsgraben Nr. 1 und Nr. 2: Dieses Gebäude war lange Zeit Sitz des preußischen Finanzministeriums; von 1950 bis 1991 war es als „Zentrales Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ bekannt; in dem Gebäude daneben befindet sich die Spielstätte des Maxim – Gorki- Theaters, früher residierte hier die Singakademie.
  4. Dorotheenstraße mit Hegelplatz; Hegeldenkmal von 1872; Hinterfront der Humboldt-Universität
  5. Reichstagsgebäude; Sitz des deutschen Bundestages; 1884-1894 erbaut; Reichstagsbrand 1933, schwere Zerstörungen während des II. Weltkrieges, in den 1990er Jahren vor dem Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin saniert und umgebaut; daneben das 1791 eingeweihte Brandenburger Tor mit der Quadriga;
  6. Tiergarten – der größte Park Berlins; Carvillon; Siegessäule; zahlreiche Statuen und Denkmäler; Akademie der Künste Berlin-Brandenburg
  7. Stauffenbergstraße 14; in diesem auch als „Bendlerblock bezeichneten Gebäude befand sich früher das Reichsmarinehauptamt; hier wurden eine Reihe der am Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 beteiligten Personen hingerichtet. Daher befindet sich hier die Gedenkstätte Deutsche Widerstand mit Ehrenhof und Bronzedenkmal.
  8. Reichpietschufer am Landwehrkanal; in Nr. 60-62 ehemaliges „Shellhaus“, einer der ersten Stahlskellethochbauten; Villa von der Heydt;
  9. U-Bahnhof Wittenbergplatz, der erste über der Erde gebaute U-Bahnhof
  10. Tauentzienstraße mit dem „Kaufhaus des Westens“ (KaDeWe); Europa-Center; Weltkugelbrunnen „Wasserklops“
  11. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche; diese Kirche wurde 1891-18958 auf Order von Kaiser Wilhelm II. erbaut; an den ursprünglichen Kirchenbau erinnert heute eigentlich nur der 68 Meter hohe Ruinenstumpf; 1961 wurde ein Neubau angefügt. Quelle:

Hintergrund

Punkt 4 Dorotheenstraße
Zitat aus http://www.petrapau.de/16_bundestag/dok/060509_clara-zetkin-saal.htm Rede von Petra Pau zur Namensgebung „Clara-Zetkin-Saal“ der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, Berlin, 9. Mai 2006
Nun meine letzte Geschichte. Wenn ihr aufmerksam durch die Dorotheen-Straße hier in Mitte geht, dann werdet ihr ein kleines Ladenschild bemerken: „Copy-Clara“. Es ist der einzige Hinweis darauf, dass die Dorotheen-Straße bis vor kurzem noch Clara-Zetkin-Straße hieß. Als aber klar wurde, dass der Bundestag nach Berlin kommt und in das Reichstagsgebäude einziehen wird, da griff das Bonner Bundeskanzleramt unter Helmut Kohl persönlich ein: Die Straße, die auf das Parlaments- und Regierungsviertel zuläuft, durfte auf keinen Fall nach einer Kommunistin benannt bleiben. Auch dann nicht, wenn sie - und das war Clara Zetkin - 13 Jahre Abgeordnete und schließlich Alterpräsidentin des letzten Reichstages vor Hitlers Machtergreifung war.